Artikel mit Tag blogosphäre

Eine Tasse Kaffee am Sonntagmorgen 001

Am Sonntag bin ich morgens immer etwas früher wach als der Rest der Familie (ob das schon an diesem Alter liegt?). Mit einer Tasse Kaffee sitze ich dann oft am Rechner, stöbert im Internet und manchmal kommt dann im koffein-gefluteten Gehirn ein Thema vorbei, über dass man etwas sagen möchte.

Dafür ist diese Rubrik jetzt hier und ihr müsst mit mir zusammen da durch.

Also legen wir los.

Über gekürzte RSS-Feeds

Als ich im April 2006 hier mit meinem Blog gestartet bin, war die “Blogosphäre” noch übersichtlich. Alles war etwas kleiner und gefühlt privater. Es gehörte dazu, eine “Blogroll” mit seinen Lieblings-Blogs in der Seitenleiste zu haben und über Verlinkungen fand man andere interessante Blogs.

Die ersten Blog-Verzeichnisse kamen auf, in denen man seinen Blog eintragen konnte und so entstanden nach Themen kategorisierte Verzeichnisse.

Irgendwann wurde es trotzdem schwer, auf allen Seiten die neuen Blogbeiträge im Auge zu behalten und seit dieser Zeit nutze ich RSS-Feeds, um Neuigkeiten im Netz zu verfolgen.

Ein RSS-Feed ist eine XML-Datei, die die Inhalte einer Webseite in einem genormten Format enthält und die man mit einem sogenannten RSS-Reader abonnieren kann. Der Reader ruft diese Datei in regelmäßigen Abständen ab und stellt die Inhalte hübsch aufbereitet dar. Auf diese Weise sieht man an einer zentralen Stelle Neuerungen auf den abonnierten Seiten. Im Prinzip kann man solch einen RSS-Feed auf beliebigen Internetseiten anbieten, sie sind jedoch besonders sinnvoll auf Nachrichten-Seiten und eben auf Blogs. Die folgenden Gedanken sind daher eher auf diese Spezies von Webseiten bezogen.

Ja, RSS-Feeds sind immer noch ein Ding und ein paar von uns nutzen sie immer noch intensiv. Leider ist es etwas aus der Mode gekommen, auf seiner Seite einen solchen Feed anzubieten. Auf vielen Blogs (oder Nachrichten-Seiten) findet man keinen Link oder Hinweis mehr auf einen RSS-Feed. Mit diversen Browsererweiterungen kann man diese Feeds aber immer noch finden und abonnieren.

In der letzten Zeit habe ich einige neue Blogs gefunden und in meinen Feedreader aufgenommen. Dabei stelle ich fest, das immer mehr Blogger zwar einen Feed zur Verfügung stellen, dieser aber gekü rzt wird. Das bedeutet, ich sehe im Reader immer nur einen Artikelteaser oder die ersten Sätze des Artikels und muss, um den Beitrag vollständig zu lesen, über einen Link auf die Webseite des Blogs wechseln.

Auch einige Blogs, die schon länger in meinem Feedreader liegen, haben in den letzten Monaten von einem Volltext- auf einen gekürzten Feed umgestellt.

Das nervt mich. Ich kann nicht mehr einfach die Beiträge im Reader durchlesen. Ich muss anhand des angebotenen Schnipsels entscheiden, ob ich den Beitrag weiter lesen möchte und dann über den Link auf die jeweilige Webseite wechseln. Manchmal stellt sich dann nach ein paar weiteren Sätzen heraus, dass das Thema doch nicht so meins ist.

Es gibt natürlich ein paar Gründe dafür, den RSS-Feed gekürzt anzubieten. Seiten, die sich über Werbeanzeigen finanzieren, also nicht nur ein reines Hobby-Projekt sind, haben das Problem, dass ein Artikel, der über RSS gelesen wird, keine Klickzahlen bringt. Also gehen hier Einnahmen verloren, wenn auf der Seite Anzeigen geschaltet sind, die nach Views oder Klicks bezahlt werden.

Es ist auch schwer, RSS-Leser in Statistiken zu erfassen. Die Anzahl der Besucher und auch die Frage, welche Inhalte am meisten gelesen werden, ist schwer zu messen. Auch hier besteht ein Vorteil, wenn die Leserin aus dem Feedreader zum Lesen des ganzen Artikels auf die Seite kommt.

Der Betreiber einer Webseite hat sich bei der Erstellung (hoffentlich) auch Gedanken gemacht, wie sie oder er ihre/seine Inhalte optisch präsentiert. Die Gestaltung der Seite unterstützt auch die Inhalte, die ich vermitteln möchte. Auch kann man Mehrwerte für seine Leser über zusätzliche Informationen und Links auf seiner Webseite anbieten, die im Feedreader so nicht zu sehen sind.

Eine Besonderheit bei Blogs ist die Kommentarfunktion, über die Bloggerinnen und Blogger mit den Lesern in Kontakt treten und über die Beiträge diskutieren können. Viele Blogs haben die Kommentarfunktion allerdings nicht mehr aktiv und verschieben die Diskussion eher auf die sozialen Medien. (Das wäre ein Thema für eine andere Tasse Kaffee an einem anderen Sonntagmorgen.) Im Feedreader sehe ich nicht, ob es eine Kommentarfunktion gibt und muss zunächst auf die Seite wechseln.

Ich kann also verstehen, warum ihr das mit den gekürzten Feeds macht. Ich habe aber bei mir festgestellt, dass ich bei den Blogs mit den gekürzten Feeds weniger Artikel komplett lese. Beim Scrollen durch die Artikel bin ich eher geneigt, einen Artikel als gelesen zu markieren, wenn mich eine Überschrift oder die ersten Sätze nicht sofort packen. Bei vollständigen Artikel im Reader lese ich eher den ganzen Beitrag oder überfliege ihn zumindest.

Ich würde mich freuen, wenn ihr als Blogger eure Feeds nicht kürzt. Das erleichtert die Zugänglichkeit zu euren Inhalten und ich würde (gefühlt) mehr eurer Beiträge ganz lesen. Und zum Kommentieren komme ich dann auch gern rüber.

Ein technischer Anhang: Mittlerweile kann man in vielen Feedreadern Einstellungen vornehmen, die anstatt des gekürzten RSS-Feeds den ganzen Inhalt der Webseite abrufen und entsprechend darstellen. Es gibt auch Dienste, die für Seiten einen RSS-Feed bereitstellen, die eigentlich gar keinen solchen anbieten. Das ist aber für technisch nicht so affine Personen eine Hürde und außerdem würde es ja mein oben geschriebenes Jammern obsolet machen. :-)

Robert Basic ist gestorben

Gerstern war ich tagsüber unterwegs und habe daher erst spät in meiner Twitter-Timeline die traurige Nachricht gelesen. Robert Basic, Gründer des BasicThinking-Blogs und Bloggervorbild ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an einem Herzleiden verstorben.

Wir für viele andere auch war Robert (und sein Blog) für mich eine Inspiration und auch ein Grund, warum in diesem Blog hier schon seit vielen Jahren immer noch der ein oder anderen neuen Artikel erscheint.

Ich habe Robert nicht persönlich gekannt oder getroffen. Trotzdem macht mich die Nachricht von seinem Tod betroffen und traurig. Und ich denke, das "wir" Blogger ihm schuldig sind, ihm einen kleinen Platz und Nachruf an unseren Lagerfeuern im Netz zu geben. Da ich das lange nicht so gut kann wie andere, die ihn persönlich kannten, verlinke ich hier mit großem Respekt auf zwei Artikel, die - so meine ich - sehr würdevoll von ihm Abschied nehmen.

Mobile Geeks - In Gedenken an Robert Basic: Gute Reise, lieber Rob

BasicThinking - Robert Basic ist tot – ein Nachruf.

Wir lieben Blogs - Blogempfehlungen

Wir-lieben-Blogs-Logo

Heute ist es nun soweit, am 27.6. empfehlen Blogger im Rahmen der Aktion #WirliebenBlogs andere Blogs, die sie selbst gern lesen. Hier kommen also ein paar Empfehlungen aus meinem Feedreader:

Gerade neu entdeckt, nicht so viele Beiträge, die dafür aber sehr lesenswert:

Schicht 8

Themen für Nerds, nicht nur Open Source aber auch, wöchentlicher Podcast:

nerdzoom.de

Special Interest, aus dem Leben einer Pfarrerin:

Plözlich Pfarrerin

Privater Blog von Bernd, ein Mitglied unserer S9y-Community:

Bernds Rappelkiste

Hier gibt es unterhaltsames und Nachdenkliches aus dem Familienleben:

Bis einer heult

Aus dem (Technik-) Leben einer Administratorin und Buchautorin:

Un*xe

Und natürlich die tägliche Dosis Lustiges und Kurioses aus dem Netz:

Das Kraftfuttermischwerk

Das soll es von meiner Seite erstmal gewesen sein. Ich hoffe, in den anderen Artikeln zu dieser Aktion auch wieder ein paar neue Blogs in diesem Internet zu entdecken.

Wir lieben Blogs - Aktion am 27.06.2018

Wir-lieben-Blogs-Logo

Heute bin ich in den Weiten des Internets auf die Blogger-Aktion "Wir lieben Blogs" gestossen. Hier haben sich ein paar Blogger zusammen gefunden und überlegt, wie man Blogs wieder etwas mehr Auftrieb und Aufmerksamkeit zukommen lassen könnte.

Wir nannten es "Blogosphäre"

Als ich vor vielen Jahren ;-) anfing zu bloggen, gab es sie noch: Die "Blogosphäre". Die einzelnen Blogs unterstützten sich gegenseitig mit Links und Kommentaren, um Inhalte ohne irgendwelche Algorythmen von großen sozialen Netzwerken und Newsfeeds im Netz zu verbreiten. So vernetzten sich die einzelnen Blogs untereinander. Das ist heutzutage leider etwas eingeschlafen.

Nun kann man natürlich sagen, dass das Internet sich weiter entwickelt hat und diese alte Form der Vernetzung und des Informationsaustauschs nicht mehr zeitgemäß und zielführend ist. Aber vor dem Hintergund von veränderten Gesetzen (DSGVO) und eventuell noch kommenden Änderungen wie Uploadfiltern und Leitungsschutzrecht kann es doch wieder interessant sein, das Netz ein Stück weit zurück zu erobern.

Die Aktion am 27.06.2018

Am geplanten Aktionstag können alle Blogger mitmachen. Veröffentlicht an diesem Tag einen Blogartikel, in dem ihr auf eure Lieblings-Blogs hinweist und diese verlinkt. Wie ihr das macht und wie viele Blogs ihr vorstellt, bleibt ganz euch überlassen. Vielleicht finden wir so wieder die ein oder andere Blog-Perle, mit der wir unseren RSS-Feed füttern können.

Die Webseite zur Aktion

Unter wirliebenblogs.de haben die Initiatoren der Aktion eine Seite geschaltet, auf der die Teilnehmer dieser Aktion gesammelt und aufgeführt werden. Die Seite steht natürlich auch für weitere Aktionen dieser Art zur Verfügung. Hier erhaltet ihr auch weitere Informationen über die Hintergründe.

Mitmachen

Also, liebe Blogger, lassen wir die alten Zeiten nochmal aufleben und verhelfen Blogs wieder zu neuer Aufmerksamkeit und Relevanz im Netz? Dann macht mit, es sind ja noch ein paar Tage Zeit, einen Artikel vorzubereiten. :-)

Wo sind all die Trackbacks hin?

Thomas schrieb gestern einen Blogartikel über Trackbacks, er fragte "Sind Trackbacks und Pingbacks out?". Trackbacks und Pingback sind diese kleinen Mitteilungen der Blogs untereinander, dass man einen Artikel des anderen verlinkt hat. Und für eine Blog und eine Blogsoftware, die sich so nennt, gehört es sich, diese Trackbacks auch unterhalb des Artikels anzuzeigen. So kann der geneigte Leser diesen Trackbacks folgen und gegebenenfalls andere Blogartikel mit Bezug auf das Thema des gerade gelesenen Artikels finden. Malte hat bereits mit einem eigenen Artikel darauf geantwortet und so schon ein erstes Trackback erzeugt, ich tue nun mit diesem Eintrag dasselbe. Er beleuchtet die Thematik sowohl aus technischer Sicht aber auch von der kulturellen Entwicklung des Internet und der Blogosphäre her.

Ja, so haben wir Blogger uns früher vernetzt, wir hatten ja sonst nichts. ;-) Trackbacks sind sozusagen die Rückkopplung zur Verlinkung. So ist es zwar einfach, die Links hier in diesem Artikel anzuklicken und so zu den verlinkten Blogartikeln von Thomas und Malte zu kommen, allerdings würde jemand, der einen der beiden Artikel zuerst angesteuert hat, nicht den Weg hierher auf den Blog und zu diesem Artikel finden, wenn nicht die Trackbacks bei den anderen beiden vorhanden wären.

Ich finde es schade, dass viele Blogs sich nicht mehr die Mühe machen, Trackbacks einzubinden. Natürlich ist es auch ein wenig mehr Arbeit, da auch Spam als Trackback an Blogs gesendet wird und manchmal mit etwas Mühe bekämpft und aussortiert werden muss.

Und obwohl ich Blogartikel heutzutage über RSS-Feeds oder natürlich auch soziale Netze wie Twitter finde, macht es mir immer noch Spass, mich anhand von Links und Trackbacks durch Blogartikel zu klicken und so viele Aspekte eines Themas nachlesen zu können.

Eins noch. Im letzten Absatz seines Textes schreibt Malte, wir müssten die neuen Teile des Netzes besser in unsere Blogs integrieren. Das finde ich auch. Ich fände zum Beispiel eine technische Möglichkeit toll, alle Reaktionen auf meinen Artikel, seien es Kommentare, Tweets, Facebook-Likes und -kommentare und was es sonst noch so gibt, einzusammeln und unter dem Blogartikel darzustellen. Aber das scheitert halt oft an nicht vorhandenen oder nicht dafür ausgelegten Schnittstellen der einzelnen externen Dienste. Na ja, mal schauen, wie sich die Technik da so entwickelt.

Und nun die obligatorische Abschlussfrage: Wie haltet ihr es auf euren Blogs mit Trackbacks? Anzeigen oder nicht? Zuviel Aufwand wegen Spam? Schreibt in die Kommentare oder auch in einem eigenen Blogartikel, dieses Blog hier nimmt auch gern das Trackback an. :-)

Ein Blogstöckchen über Blogstöckchen

Der Robert scheint derzeit wieder sehr in Bloglaune zu sein. Und nachdem wir ihn auf Twitter etwas "angestachelt" hatten, hat er tatsächlich das Relikt des Blogstöckchens wieder ausgegraben und das haben wir jetzt davon. :-)

Die älteren unter uns werden sich noch daran erinnern. Ein Blogger schreibt einen Beitrag über eine Thema  und beantwortet einige Fragen dazu. Dann gibt er das "Stöckchen" weiter und fordert bestimmte Blogger dazu auf, ebenfalls diese Fragen zu beantworten. Dadurch zieht sich das Thema durch die "Blogospähre" und man kann die Spur über die Trackbacks verfolgen.

Also hat Robert jetzt ein Blogstöckchen über Blogstöckchen geworfen und es sieht so aus, als hätte ich es aufgefangen.

Frage 1: Erinnerst du dich noch an Blogstöcken?

In den Tiefen meines Gedächtnisses habe ich noch Bruchstücke der Kenntnis über dieses Blogrelikt gefunden.

Frage 2: Bei welchen Blogstöcken hast du mitgemacht bzw. welches ist dir in besonderer Erinnerung?

Ich kann mich nicht erinnern, viele Stöckchen gefangen  und weitergegeben zu haben. Eine Suche hier im Blog hat tatsächlich nur einen Stöckchen-Artikel ausgeworfen und der ist schon von 2008. Der Dürrbi, der es damals geworfen hat, hat jetzt zusammen mich der Michi ein Gemeischaftsblog. Vielleicht erinnern sich die beiden ja auch noch an Blogstöckchen? ;-)

Im letzten Jahr habe ich einen Artikel darüber geschrieben, was so auf meinem Webspace installiert ist. Das war aber nicht direkt ein Stöckchen, sondern eine Blogparade (noch so ein komisches Ding aus alten Tagen).

Und so werfe ich dieses Stöckchen mal fröhlich in die Runde und jeder, der sich berufen fühlt, mag es fangen und weitergeben. Um der alten Zeiten willen. Hach.

Blogs besinnen sich auf ihre Wurzeln und ich finde das gut

Zwei große Blogs haben in den letzten Monaten drastische Änderungen am Konzept und an ihrem Content vorgenommen. Ich spreche hier von Sascha Pallenbergs Mobile Geeks und von Basic Thinking, dem ehemaligen Blog von Robert Basic, dass er damals mit großem Medienrummel verkauft hat. Diese beiden Blogs besinnen sich sozusagen auf die "alten" Blog-Werte. Ich finde das gut und möchte kurz erklären, warum.

Die Zeiten änderten sich

Als Robert Basic noch Basic Thinking betrieb, hab ich das Blog immer gern gelesen. Einfach weil seine Beiträge viel Persönlichkeit hatten. Nach dem Verkauf des Blogs an die Firma Serverloft wurden die Beiträge leider immer beliebiger. Es ging größtenteils nur noch um News und darum, der schnellste zu sein und somit möglichst viele Klicks zu generieren. Das Blog blieb zwar in meinem Feedreader, aber eigentlich wurden fast alle Artikel als gelesen markiert, ohne sie zu lesen.

Sascha kannte ich von netbooknews.de, wo ich immer die Artikel schätzte, in denen Sascha persönlich zu Themen Stellung bezog. Klar war es auch mal interessant, über neue Geräte und Hardware zu lesen, aber wenn man nicht so der Typ ist, der sich alle Nase lang neues Zeug kauft, ist das immer nur mäßig interessant. Dann kam der Wechsel zu Mobilegeeks und damit auch eine Zeit, in der es auch immer nur um die schnellsten und exklusivsten News ging. 20-30 Artikel am Tag, teilweise vollgestopft mit den Specs von neuen Geräten, langweilig. Ab und zu mal einen Rant von Sascha zu lesen tat gut, aber das veranlasste mich nicht dazu, die Seite täglich anzusteuern. Die wichtigsten Sachen bekommt man eh in Kurzform über Twitter mit.

Was hat sich jetzt geändert?

Sascha hat zum Jahreswechsel nach langen Planungen das Konzept von Mobilegeeks komplett umgekrempelt und sagte selbst, dass er diese News-Hetze nicht mehr mitmachen wollte. Es sollte wieder um das  gute alte Bloggen gehen. Um Recherche und Meinung und Hintergründe. Bloggen eben.

Konnte das umgesetzt werden? Ich denke ja. Es gibt mehr ehrlichen Kontent und längere Artikel, in denen mehr mir Persönlichkeit geschrieben wird, die Meinung des Autors ist wichtiger als nur die harten Fakten und technischen Daten von irgendwelchen Geräten. Auch die Kolumnen, zum Beispiel die von Marie, sind sehr erfrischend. Warum sollte es auf einem Techblog nicht auch mal so etwas zu lesen geben? Mir gefällts.

Ja, und Basic Thinking wurde nochmal verkauft. Und sie haben mit dem Kölner Unternehmer Tim Schumacher einen Käufer gefunden, der die Verantwortung für das Blog in die Hände eines Bloggers gelegt hat. Tobias Gillen nimmt die Funktion des Chefredakteurs (Chefbloggers) und Geschäftsführers war. Auch er baute nach dem Verkauf das Blog radikal um und versucht, es unabhängig von Klickzahlen und Bannerwerbung zu machen. Auch hier wurde die Artikelanzahl wesentlich niedriger. Die Artikel, die jetzt kommen, gefallen mir allerdings durchweg sehr gut, interessieren mich und werden zum größten Teil auch komplett gelesen.

Ich finde diese Entwicklung sehr positiv und ein gutes Beispiel dafür, dass auch große Blogs sich auf ihre Wurzeln besinnen können und wieder "richtig" Bloggen. Ansonsten wird alles im Netz doch nur zu einem News-Einheitsbrei.

Habt ihr die Änderung dieser beiden Blogs auch so mitverfolgt und findet ihr die Änderungen auch positiv?

Johnny schreibt, wie wir Blogs unterstützen können

Johnny von Spreeblick hat einen sehr knappen, aber für mich sehr treffenden Artikel dazu geschrieben, wie wir Blogs unterstützen können. Und dabei geht es nicht nur darum, wie wir andere Blogs unterstützen, sondern auch unser eigenes. Die Punkte, die er anspricht sind nicht neu und wenn man sie als "alter Bloghase" liest, denkt man zunächst "Ja, ist doch klar!". Ich finde es aber gut, dass uns die Punkte so wieder in unser Gedächtnis gebracht werden. Wir sind doch alle von den sozialen Netzwerken etwas "blogentwöhnt".

Ein Fav oder RT auf Twitter, ein Like auf Facebook, es ist so schnell getan. Einen Kommentar unter einen  Blogartikel zu schreiben, ist ungleich mehr Aufwand. Aber nur so können wir die Beziehungen unter unseren Blogs festigen und erweitern. Und nur so erhalten wir unser kleines Ökosystem, in dem wir selbstbestimmt und eigenverantwortlich über unsere Inhalte herrschen.

Ich für meinen Teil werde versuchen, mich wieder bewusst an Johnnys Punkte zu halten und mich wieder mehr auf Bloginhalte (eigene und fremde) zu konzentrieren. Interessant sind dazu auch Roberts Gedanken, die er sich schon vor einem Jahr gemacht und die er kürzlich nochmal reflektiert hat.

Soziale Netze vernetzen keine Inhalte

Normalerweise vergeht ja kein Jahr, ohne dass mindestens einmal die Blogs tot gesagt werden. Diesmal ist es Google+, das den Blog den endgültigen Todesstoß versetzen soll. Die ersten Blogger verlassen fluchtartig Ihre Blog-Plattformen und verkünden, dass Sie jetzt nur noch bei Google+ veröffentlichen, wo man unbegrenzt lange Texte posten kann und das Kommentieren und "PlusEinsen" von Artikeln superschnell, einfach und dynamisch funktioniert. Also wozu noch ein eigenes Blog betreiben?

Die Debatte hierüber geht zur Zeit durch die deutsche Bloglandschaft:

Robert analysiert wie immer routiniert den Sinn und Zweck von Blogs in der heutigen Social Media Landschaft. Herr Larbig sieht "Perspektiven für die Blogdebatten" und Heiko hält ein "Plädoyer für Blogs".

Ein Aspekt fehlt mir bisher in der Blogdebatte. Soziale Netze können sehr gut Menschen vernetzen (Facebook, Google+), Nachrichten schnell verbreiten (Twitter, auch Google+) und ermöglichen schnelle und dynamische Kommunikation und Diskussion. Soziale Netze verbinden Menschen und transportieren Nachrichten. Aber vernetzen Sie auch Nachrichten?

Hier sehe ich einen klaren Vorteil von Blogs, und zwar durch die Trackback- bzw. Pingback-Technologie. Ein Artikel, der entsprechend auf andere Blog bezug nimmt und diese verlinkt, erscheint normalerweise bei den verlinkten Artikeln als Trackback in den Kommentaren. Hierdurch hat der Leser die Möglichkeit, andere Artikel zur gleichen Thematik zu finden und sich so (hoffentlich) durch eine große Vielfalt von Meinungen und Aspekten zu einer Thematik zu klicken.

Natürlich kann man auch bei Google+ oder Facebook zu einem Thema quasi einen anderen Aspekt oder eine andere Sichtweite über die Kommentarfunktion beisteuern. Diese Kommentare gehen aber im Stream irgendwann unter. Außerdem werden Kommentare nicht nur unter einem Post veröffentlicht, sondern auch bei anderen Postern, die einen Link retweeten, teilen oder zitieren. Somit ist ein Blogartikel immer noch ein zentraler Sammelpunkt für Kommetare und Links zu anderen Inhalten, die sich mit dem gleichen Thema beschäftigen.

Um aktuelle Nachrichten und die neuesten Hypes im Internet mit zu bekommen, ist der Stream der sozialen Netze oder Twitter bestens geeignet. Was im Netz oder in der Welt gerade Trendy ist, bekomme ich auf dem Silbertablett serviert. Allerdings sind diese Nachrichten und die Reaktionen darauf flüchtig und schon nach wenigen Tagen nicht mehr so einfach nachzuvollziehen. Ideal wäre natürlich, wenn man die Reaktionen und Kommentare in den sozialen Netzwerken auch zentral beim jeweiligen Blogartikel sammeln würde, hier muss Blogsoftware noch bessere Funktionen anbieten.

Die dauerhafte und nachhaltige Vernetzung von Inhalten funktioniert meines Erachtens nach noch nicht in den sozialen Netzwerken, sondern immer noch am besten in unseren Blogs, umso besser, je mehr wir uns untereinander verlinken. Und so beende ich diesen Blogeintrag auch mit einem etwas älteren Link auf den Artikel von Anil Dash: "If you didn't blog it, it didn't happen".

Tipps für Blackberry-Anfänger

Joe von BBGeeks.com macht Urlaub. Nach eigenen Angaben zum ersten Mal seit 6 Jahren. Das Blog, dass sich mit allem rund um den Blackberry von RIM beschäftigt, ist seit 4 Jahren online. Und um die Urlaubswoche nicht ganz ohne Artikel verstreichen zu lassen, hat Joe tief in den Archiven des Blogs gestöbert und einige essentielle Tipps für Blackberry-Anfänger gefunden, die in dieser Woche in der "Tip-Week" nochmal erscheinen.

In celebration of BBGeeks’ four-year anniversary, and in celebration of my first real vacation in six years, we’re reaching into our archives and hoisting some quick tips that we haven’t revisited in a while. These are the bare bones essentials, so if you’re a long-time geek you’ll probably know these. If you’re new, take notes. They can make your life easier.

Bis jetzt gibt es Artikel zur schnelleren Texteingabe und zum Auffinden der Blackberry-PIN. Vielleicht ist ja auch für jahrelange Blackberry-Nutzer wie mich noch was neues dabei. Ich kannte zum Beispiel noch nicht den Trick, dass ein doppeltes Space im Text einen "." erzeugt. Bin also auf den Rest der Woche gespannt.