Telefonieren unter Linux mit Linphone und der Fritzbox

In Zeiten der IP-Telefonie ist es praktisch, dass man auch mit einem entsprechenden Client direkt ohne ein zusätzliches Telefon direkt vom Rechner telefonieren kann. Auch unter Linux gibt es die sogenannten SIP-Clients, mit denen man über einen SIP-Provider telefonieren kann.

Wenn ihr zu Hause einen Router habt, der auch IP-Telefonie beherrscht, könnt ihr diesen oftmals auch als SIP-Provider nutzen. Ich habe mal aufgeschrieben, wie das mit einer Fritzbox 7590 und dem Programm Linphone unter Linux funktioniert.

Telefonie-Gerät auf der Fritzbox einrichten

Als erstes muss ein neues Telefoniegerät auf der Fritzbox eingerichtet werden. Im Menü der Fritzbox (in meinem Fall eine 7590) geht ihr auf den Punkt "Telefonie"-"Telefoniegeräte" und wählt die Schaltfläche "Neues Gerät einrichten".

In der nächsten Maske "Telefon" auswählen und auf "Weiter" klicken.

In der nächsten Maske müssen wir der Fritzbox sagen, dass es sich um ein IP-Telefon handelt. Außerdem könnt ihr einen Namen für das Gerät vergeben.

Nun geben wir einen Benutzernamen und ein Kennwort ein. Diese Daten müssen wir uns merken, um später den Client einrichten zur können.

Wenn ihr über euren Internetprovider mehrere Rufnummern zur Verfügung gestellt bekommt, könnt ihr nun auswählen, mit welcher Rufnummer euer Client später raustelefonieren soll.

Ebenso könnt ihr festlegen, ob euer Client bei allen ankommenden Rufnummern klingeln soll oder nur bei bestimmten. Das ist zum Beispiel bei Homeoffice praktisch.

Die nächste Maske zeigt nochmal alle Einstellungen an und mit "Übernehmen" wird die Anlage des Gerätes gestartet.

Zum Schluss möchte die Fritzbox noch, dass ihr euch autorisiert, dass kann entweder über eine Zahlenkombination erfolgen, die ihr an einem bereits an die Fritzbox angeschlossenen Telefon eingebt, oder über das Drücken einer Taste auf der Fritzbox selbst.

Die Vorbereitungen auf der Fritzbox sind nun abgeschlossen und wir können den Linphone-Client einrichten.

Linphone einrichten

Linphone ist in den gängigen Distributionen über die jeweiligen Installationswerkzeuge installierbar. Bei den verschiedenen Ubuntu-Derivaten auch bequem über die Befehlszeile mit:

sudo apt install linphone

Beim ersten Start begrüßt uns ein Einrichtungsassistent, den wir natürlich gern mit "Forward" starten.

In der nächsten Maske den Punkt "Ich habe bereits ein SIP-Konto und möchte es jetzt benutzen" wählen.

Jetzt kommen Benutzername und Kennwort aus der Fritzbox-Einrichtung zum Einsatz. Im Feld "Domäne" tragt ihr die IP-Adresse eurer Fritzbox ein. Mit Klick auf "Apply" wird das Konto eingerichtet.

Wenn alles richtig eingegeben wurde kann man jetzt über das eingerichtete Konto in Linphone bequem vom Linuxrechner telefonieren. Am besten verwendet man dazu natürlich ein entsprechendes Headset.

Besame Mucho

Von den Global Kryners habe ich ja hier schon öfters was gepostet. Das hier finde ich besonders hübsch. :-)

Besame mucho.

Bitte schön.

TBB: Pandemie Tag 17

Heute ist der 17. Tag, seit die WHO SARS-Cov-19 zur Pandemie erklärt hat und manchmal kommt es mir wie eine kleine Ewigkeit vor. Ich habe länger überlegt, ob ich hier im Blog etwas dazu schreiben soll und habe mich letztlich dazu entschieden, hier mal das ein oder andere hier zu dokumentieren.

Status

Zunächst einmal versuchen wir, uns hier im Privaten strikt an die Vorgaben der Regierung zu halten. Wir bleiben zu Hause, wenn immer es geht. Einkäufe machen wir nur im nötigen Umfang und meine Frau und ich müssen auch noch zur Arbeit.

Die Kinder kommen ganz gut klar und die digitale Versorgung mit Schulstoff funktioniert mit unserer Schule gut.

Dadurch, dass wir sehr ländlich wohnen, kann man auch mal raus in die Natur gehen, ohne anderen Menschen zu nahe zu kommen und auch meine Laufrunden können weiter stattfinden. Das ist sehr angenehm.

Wir haben bei Gringotts einige Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt und den Rest so auf verschiedene Standorte verteilt, dass jeder in einem Büro allein sitzen kann. Die Serviceschalter sind geschlossen und Termine mit Kunden in den Geschäftsräumen werden nur noch im Mindestmaß durchgeführt.

Meine Kollegen von der IT sind alle im Homeoffice, ich halte vor Ort die Stellung, wie gesagt in einem Einzelbüro. Ich versuche auch tatsächlich, dort morgens möglichst schnell und direkt hinzukommen und dann auch den Tag über drin zu bleiben. Dank Telefon und Fernwartungssoftware funktioniert das auch ganz gut.

Stimmung

Von Anfang an habe ich das Geschehen um Covid-19 ziemlich dicht verfolgt. Ich bin ja viel in sozialen Netzen und im Internet generell unterwegs. Außerdem habe ich durch meine ehrenamtliche Tätigkeit beim Deutschen Roten Kreuz ebenfalls ein Interesse daran. Nach Tag 0 und der Einführung der ersten Beschränkungen war ich dann bei Gringotts auch im Krisenstab mit für die Einsetzung und Durchführung der Maßnahmen zuständig.

Durch die ständige Präsenz des Themas und die Beschäftigung damit, habe ich schon einige negative Auswirkungen auf meine Stimmung und mein Verhalten bemerkt. Das wird wahrscheinlich so ziemlich allen so gehen.

Strategien

Was mache ich momentan und was lasse ich?

Ich habe das Lesen in Social Media sehr reduziert. In den noch genutzten Apps habe ich die Stichwörter zur Pandemie gefiltert. Dadurch kann ich weiter mit den Tweeties und Tröties in Kontakt bleiben, ohne ständig mit der Corona-Krise konfrontiert zu sein.

Einmal am Tag schaue ich mir gezielt einige Seiten zur momentanen Lage an, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Ich nehme mir dann meine halbe Stunde "Ich-mache-mir-Sorgen"-Zeit.

Ich telefoniere jeden Tag mit einer Person aus meinem Freundes- und Familienkreis und wechsel ein paar Worte. Momentan versuche ich auch, ein regelmäßiges virtuelles Treffen mit einigen Freunden per Videochat zu etablieren.

Wenn ich Menschen begegne, sei es beim Einkaufen, im Büro oder auf der Straße , versuche ich, zumindest ein Lächeln und ein freundliches "Hallo" zu schenken. Und auch mit einem "Dankeschön" an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Geschäften spare ich nicht.

So komme ich eigentlich ganz gut über die Runden, auch wenn die ganze Sache mir immer wieder recht surreal vorkommt und ich immer noch von Zeit zu Zeit das Gefühl habe, im völlig falschen Film zu sein.

Das soll es für heute mal gewesen sein. Bleibt alle gesund und nutzt die Kommentare, wenn ihr mögt.

Zakk Wylde spielt Black Sabbath auf einer Hello Kitty Gitarre

Es ist zwar schon spät, aber das möchte ich euch nicht vorenthalten.