Ein paar Gedanken zur DSGVO

Gleich mal vorweg: Das hier wird kein "Wie-mache-ich-meinen-Blog-DSGVO-konform"-Artikel. Davon gibt es da draußen ja schon einige zu lesen. Vielmehr habe ich mir mal ein paar Gedanke zu Sinn und Unsinn der neuen Verordnung im Kontext von kleinen, privaten Blogs (wie dieser hier ja auch einer ist) gemacht und möchte sie mit euch teilen.

Gerade von Betreibern von kleinen privaten Seiten ohne gewerbliche Absichten hört oder liest man zur DSGVO gern Aussagen wie

  • "Das kann doch nicht sein, dass ich mit meiner kleinen, privaten Seite den gleichen Regelungen unterliege wie das riesige Facebook."
  • "Lieber nehme ich die Seite offline, als hier ein Risiko einzugehen."
  • "Ist doch nur Futter für die Abmahner."
  • "Die DSGVO macht das Internet kaputt."

Ich muss zugeben, dass ich, als ich anfing, mich mit dem Thema zu beschäftigen, ähnlich gedacht habe. Kann es sein, dass auf einmal Dinge wie das Einbetten von Inhalten, setzen von Cookies oder das Einbinden von Webfonts illegal sein soll? Dinge, an die wir uns in den letzten Jahren so gewöhnt haben und die doch gerade den Spaß und die Benutzbarkeit des Internet ausmachen?

Aber dass ist vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht. Was war den "das Internet" früher? Wir hatten mehr oder weniger statische HTML-Seiten. Da gab es kein CSS, kein Javascript, keine Frameworks. Wir haben einfach Inhalte ins Netz geschrieben, die dann am Rechner aufgerufen wurden (kleine Smartphone-Bildschirme gab es ja noch nicht). Mit der Zeit wurden die Seiten immer komplexer, es mussten Anpassungen an unterschiedliche Browser und Bildschirmgrößen vorgenommen werden. Die entstehenden sozialen Netzwerke sollten auch mit in die eigene Webpräsenz eingebunden werden.

Dabei haben wir uns immer mehr daran gewöhnt, diese Dinge möglichst einfach in unsere Webseiten zu integrieren. Blog- oder CMS-Systeme wie z.B. Wordpress bieten mit tausenden Plugins die Möglichkeit, ohne große Programmier-Kenntnis komplexen Code und Formatierungen in Webseiten einzubauen. Das sieht dann toll aus und macht ein (hoffentlich gutes) Benutzer-Erlebnis. Allerdings scherte man sich bislang nicht oder kaum darum, wo die ganzen Codeschnipsel und Design-Elemente her kamen. Hier mal ein Webfont von Google, dort ein JS-Framework über ein CDN. Bei Kommentaren sollen Benutzer-Avatare angezeigt werden? Gravatar macht das schon. Und schon wurde die IP-Adresse und weitere Telemetriedaten beim Besuch einer Webseite fleißig im restlichen Internet herumgereicht, ohne das der Benutzer etwas davon mitbekam oder etwas dagegen tun konnte.

Ich denke, wir müssen uns wieder darüber klar werden, dass die Inhalte unserer Blogs das wesentliche sind. Diese müssen einfach und möglichst barrierefrei den Nutzern zugänglich gemacht werden. Als privates Blog brauche ich keinen Schnick-Schnack wie Tracking- und Analyse-Tools, schicke Overlays und was es sonst noch so gibt. Der Nutzer soll doch wegen der Inhalte zu mir kommen und nicht weil die Seite so fancy aussieht (was nicht gegen ein schönes schlichtes Theme spricht ;-) ).

Und ja, inzwischen bin ich für mich selbst zu den Schluss gekommen, dass der Benutzer beim Besuch meiner privaten Seite die gleichen Rechte beim Schutz seiner personenbezogenen Daten hat, als wenn er zu Google, Facebook oder Twitter surft. Wenn ich Inhalte im Internet publiziere, muss auch ich mir Gedanken machen, wo die personenbezogenen Daten meiner Benutzer gespeichert werden, wohin sie weiter gegeben werden und wie und wann sie mal gelöscht werden. Was macht mein Webhoster mit den Daten, die in der Datenbank des CMS dort abgelegt werden oder in Log-Dateien des Webservers anfallen? Hierzu kann ich Regelungen mit den Dienstleistern treffen und die Besucher meiner Webseite informieren. Das ist sicherlich etwas aufwendig, aber dürfte für die meisten privaten Blogs auch zu schaffen sein.

Wenn dann noch wirksame Mittel gefunden werden, die blühende Abmahn-Industrie im Zaum zu halten, dürfte allen Geholfen sein. Wir können weiter bloggen und das Internet bleibt für die Nutzer ein vielfältiger und bunter Ort, um sich zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen.

Just my two cents.

Das S9YCamp 2018 - Wenn der Hook nicht hooked

Bereits zum vierten mal fand am Wochenende vom 23. bis 25. März 2018 das S9YCamp statt, ein Treffen von Entwicklern und Nutzern der besten Blogengine der Welt. Und erfreulicherweise konnte ich auch dieses Jahr wieder dabei sein.

Wie in jedem Jahr habe ich mich wieder tierisch darauf gefreut, die alten Bekannten wieder mal persönlich zu treffen. Wir sind inzwischen eine ziemlich vertraute Truppe und haben immer viel Spaß zusammen. Am Samstag Morgen ist für mich auch immer eine schöne Laufrunde an der Ruhr drin, die ich - je nach der Menge des konsumierten Rotweins am Freitag - immer mehr oder weniger genießen kann. :-)

Sonnenaufgang über der Ruhr

Natürlich haben wir auch gearbeitet, die Einzelheiten dazu findet man bereits in den Blogbeiträgen der anderen Teilnehmer, so dass ich hier mal auf die Einzelheiten verzichte. ;-)

Mal sehen, was noch so an Artikeln dazu kommt.

Mir hat in diesem Jahr neben dem Klönen und Schnitzelessen besonders viel Spaß gemacht, einmal etwas tiefer im PHP-Code von Serendipity zu stöbern. Mit Unterstützung der altgedienten Cracks, insbesondere von Malte, habe ich jetzt endlich mal die Sache mit den Hooks in der Plugin-API verstanden (auch wenn der Hook manchmal nicht so hooked, wie man es sich gedacht hat) und konnte sogar eine neue Funktion in das Spamblock-Bayes-Plugin einbauen. Und einen kleinen Auftrag für eine Änderung im Core habe ich mir auch noch mit nach Hause genommen, ich bin gespannt, ob ich das hinbekomme.

Für mich war es wieder eine rundum gelungene Veranstaltung, der Weg nach Essen ins Linuxhotel hat sich mal wieder gelohnt. Vielen Dank an alle Teilnehmer für die schöne Zeit.

BBUGKS-Live Podcast Folge 19 ist online

BBUGKS-Live Logo

Ich habe zusammen mit Oliver mal wieder eine Folge des Podcasts der BlackBerry-User-Group Kassel aufgenommen und das Ergebnis ist jetzt verfügbar. Leider mussten wir diesmal etwas mehr meckern, weil die BlackBerry-News seit der letzten Folge nicht so berauschend waren. Ich hoffe, ihr habt trotzdem ein wenig Spaß beim Anhören.

Für alle BlackBerry-Interessierten gibt es den Podcast zum Anhören und Downloaden drüben im Blogartikel der BBUGKS.

Zu Gast beim Nerdzoom Podcast

Mikrofon Nahaufnahme

Ich bin mal wieder in einem "auswärtigen" Podcast unterwegs gewesen. Marius und Max haben mich netterweise eingeladen, bei einer Ausgabe des Nerdzoom Podcasts dabei zu sein.

Wir haben unter anderem über meine Erfahrungen beim mobilen Bezahlen mit dem Handy gesprochen, aber auch über viele andere Themen wie das Dschungelcamp, Ubuntu 18.04 LTS, Wayland, Xorg, iOS11, ZDnet, Canonical, VLC Media Player und Events diskutiert.

Es hat wieder viel Spaß gemacht, mit den beiden zu Quatschen und ich hoffe, dass ich in Zukunft noch einmal bei einer Folge dabei sein darf. Alle Infos, die Shownotes und den Podcast zum Download findet ihr im Blogartikel zur Folge 9 des Nerdzoom Podcasts.

(Photo by Thomas Martinsen)

Der Termin für das Serendipity-Treffen 2018 steht fest

Ein kurzer Hinweis für alle Nutzer der auch von mir hier genutzten besten Blogsoftware der Welt: Das diesjährige Treffen für Serendipity-Nutzer und -Entwickler findet in diesem Jahr vom 23. - 25. März 2018 statt.

Der Ort ist wie immer das Linuxhotel in Essen. Interessierte erfahren Einzelheiten auf der Event-Seite. Ich freue mich wieder sehr darauf, die Leute aus der S9Y-Community zu treffen.

Zu Gast beim Ubuntufun-Podcast Nr. 46

Ubuntufun-Logo

Marius und Max haben mich zum zweiten Mal eingeladen, bei einer Folge des Ubuntufun-Podcasts mitzumachen. Ich habe als "Alterspräsident" mit den beiden unter anderem über antike Hardware gesprochen. ;-)

Es hat mir - und hoffentlich Marius und Max auch - viel Spaß gemacht und ich bedanke mich herzlich für die Einladung. Wer den Podcast hören möchte, geht bitte hier entlang.

Oysttyer 2.9.1 erschienen

Ich melde mich mit einer Kurzmeldung zurück aus dem Urlaub.

Der Twitter-Client Oysttyer, der aus einem einzigen Perl-Skript besteht und auf der Kommandozeile läuft, ist in der neuen Version 2.9.1 erschienen. Viel aufregendes Neues gibt es laut Changelog nicht.

Ein neuer Befehl hat Einzug gehalten. Der Befehl "/web" gefolgt vom Code eines Tweets öffnet diesen mit dem Browser, der über den Parameter "urlopen" festgelegt wurde.

Happy Tweeting!

S9y InfoCamp Ausgabe 27

Artikelbild Podcast

Die letzte Woche war etwas stressig, daher komme ich erst jetzt dazu, etwas zur neuen Ausgabe des S9y InfoCamp Podcasts zu schreiben.

Das S9y InfoCamp ist ein Podcast von Robert und Matthias zu allen Themen rund um Serendipity, die beste Blogengine der Welt. Die beiden laden hierzu auch immer mal Gäste zu ihren Podcast-Folgen ein.

In der Ausgabe 27 durfte ich zum zweiten mal zu Gast sein. Leider konnte Matthias diesmal aus terminlichen Gründen nicht dabei sein, so dass Robert und ich allein über das letzte Serendipity-Treffen plauderten. Wer also mal reinhören möchte, hier geht es zum Blogartikel mit den Links und Infos zur aktuellen Ausgabe.

(Photo by Thomas Martinsen)

S9YCamp 2017

Linuxhotel Essen

Am Wochendende vom 7. bis 9. April 2017 war es wieder soweit. Entwickler und Benutzer der besten Blogengine der Welt trafen sich im Linuxhotel in Essen zum traditionellen S9YCamp. Ich bin froh, dass ich es auch in diesem Jahr wieder einrichten konnte, dabei zu sein.

Wir waren insgesamt zu siebt. Da wieder alle "usual suspects" anwesend waren, konnten wir gleich nach dem ersten (inzwischen auch schon traditionellen) Pizza-und-Getränke-Abend* mit der Arbeit loslegen. Wir hatten uns viel vorgenommen, unter anderem stand das Release der Version 2.1.0 an, die schon seit vielen Wochen im Status eines Release-Candidates schmorte. Und so wurde die Version 2.1.0 tatsächlich am Samstagabend veröffentlicht. Außerdem haben wir eine erste Sichtung unserer Plugins vorgenommen, um veraltete und nicht mehr funtkionsfähige Plugins zu indentifizieren. Mehr dazu gibt es in den nächsten Wochen im Forum.

Leider (oder vielleicht auch zum Glück) haben wir am späten Abend dann noch einen Bug im neuen Release entdeckt, der etwas tricky zu entdecken und schließlich spät nachts auch behoben werden konnte. Und so kam es dann am Sonntag frühmorgens zu einem weiteren Release, der nun aktuellen Version 2.1.1, die nun auch mit PHP7 kompatibel ist. Alles zu den neuen Funktionen und Features findet ihr natürlich im zugehörigen Releaseposting des S9Y-Blogs.

Die Zeit beim S9YCamp ist wieder viel zu schnell verflogen und um die Mittagszeit machten sich alle nach und nach auf den Heimweg. Es waren wieder ein paar sehr schöne und interessante Tage und ich denke, wir alle haben wieder viel neue Motivation mitgenommen, weiter an diesem tollen Opensource-Projekt mitzuarbeiten. Natürlich sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitstreitern, nehmt einfach Kontakt zu uns auf. :-)

* der eventuell im nächsten Jahr ein Burger-und-Getränke-Abend wird ;-)

Zur Vertiefung des Themas empfohlen:

News-Aggregator selfoss in Version 2.17 erschienen.

selfoss Logo

Der News-Aggregator selfoss, mit dem man nicht nur RSS-Feeds im Internet einsammeln kann, ist in der Version 2.17 erschienen.

Die neue Version hat hauptsächlich Systempflege bekommen, einige neue Features sind unter der Haube dazu gekommen:

  • Spout title can be fetched automatically
  • selfoss is now navigable
  • Refreshing the sources using the button no longer blocks the user interface
  • State of the items is synced periodically
  • Added option for sharing with Wallabag 2

Alle Änderungen findet man im offiziellen Changelog.

Das ganze funktioniert webbasiert, ist also auf mobilen Geräten und Desktops gleichermaßen nutzbar. Für Android gibt es auch eine App, wobei die mobile Webseite genauso gut funktioniert.

Eine Stärke des Aggregators zum selber hosten ist, dass man mit sogenannten "Spouts" auch andere Datenquellen als RSS-Feeds darstellen kann. So gibt es Spouts für Youtube-Kanäle oder Twitter-Streams. Eine dieser Erweiterungen ermöglicht es auch, bei gekürzten RSS-Feeds trotzdem den kompletten Text zu erhalten.

Es existiert auch eine JSON-API, mit der man nach Belieben auf die Daten seiner Installation zugreifen kann, um z.B. eigene Anwendungen zu entwickeln, die die gesammelten Daten weiterverarbeitet