Das S9YCamp 2018 - Wenn der Hook nicht hooked

Bereits zum vierten mal fand am Wochenende vom 23. bis 25. März 2018 das S9YCamp statt, ein Treffen von Entwicklern und Nutzern der besten Blogengine der Welt. Und erfreulicherweise konnte ich auch dieses Jahr wieder dabei sein.

Wie in jedem Jahr habe ich mich wieder tierisch darauf gefreut, die alten Bekannten wieder mal persönlich zu treffen. Wir sind inzwischen eine ziemlich vertraute Truppe und haben immer viel Spaß zusammen. Am Samstag Morgen ist für mich auch immer eine schöne Laufrunde an der Ruhr drin, die ich - je nach der Menge des konsumierten Rotweins am Freitag - immer mehr oder weniger genießen kann. :-)

Sonnenaufgang über der Ruhr

Natürlich haben wir auch gearbeitet, die Einzelheiten dazu findet man bereits in den Blogbeiträgen der anderen Teilnehmer, so dass ich hier mal auf die Einzelheiten verzichte. ;-)

Mal sehen, was noch so an Artikeln dazu kommt.

Mir hat in diesem Jahr neben dem Klönen und Schnitzelessen besonders viel Spaß gemacht, einmal etwas tiefer im PHP-Code von Serendipity zu stöbern. Mit Unterstützung der altgedienten Cracks, insbesondere von Malte, habe ich jetzt endlich mal die Sache mit den Hooks in der Plugin-API verstanden (auch wenn der Hook manchmal nicht so hooked, wie man es sich gedacht hat) und konnte sogar eine neue Funktion in das Spamblock-Bayes-Plugin einbauen. Und einen kleinen Auftrag für eine Änderung im Core habe ich mir auch noch mit nach Hause genommen, ich bin gespannt, ob ich das hinbekomme.

Für mich war es wieder eine rundum gelungene Veranstaltung, der Weg nach Essen ins Linuxhotel hat sich mal wieder gelohnt. Vielen Dank an alle Teilnehmer für die schöne Zeit.

Distributions-Erwägungen

Wie man am Titel des Blogposts schon erkennen kann, soll es hier um Linux-Distributionen gehen. Im April wird es mal wieder soweit sein, dass ein Update auf eine neue Linux-Variante auf meinem Hauptrechner ansteht. Bisher werkelt dort ein Kubuntu 16.04 LTS, welches auch noch für weitere drei Jahre Unterstützung und Updates erhält. Warum also wechseln?

Nun, ich nutze Kubuntu jetzt seit der Version 12.04, also seit April 2012. Mein Lieblings-Linuxdesktop ist KDE, weshalb es damals dieser Flavour von Ubuntu wurde. Der erste Plan war damals tatsächlich, die LTS-Variante jeweils die vollen 5 Jahre zu nutzen, um möglichst wenig Arbeit und lange ein stabiles System zu haben. Allerdings stellte sich heraus, dass viele Anwendungen halt innerhalb von zwei Jahren neue Versionen mit neuen Features bekamen, die dann in der alten LTS-Version halt nicht verfügbar waren. Also habe ich dann jeweils in 2014 und 2016 ein Update (keine Neuinstallation) auf die jeweilige neue LTS-Version durchgeführt, was auch immer gut funktionert hat.

Wenn ich diesem Turnus weiter folge, steht also im April diesen Jahres wieder ein Update an und ich habe ein paar Überlegungen angestellt. Zunächst einmal werde ich diesmal kein Update durchführen, sondern eine frische Installation machen. Im Laufe der Jahre hat sich doch einiger Datenmüll in den Verzeichnissen angesammelt und auch die Standardeinstsellungen von KDE und einigen Anwendungen sind wahrscheinlich nicht mehr so State-of-the-Art. Auch überlege ich, ob ich bei Kubuntu bleibe oder mal einen Wechsel zu einer anderen Distribution wage. Und hier kommen die bisherigen Kandidaten.

Kubuntu 18.04

Natürlich ist die neue LTS-Version von Kubuntu ein möglicher Kandidat. Die letzten Jahre hat mir das Ubuntu-Derivat immer gute Dienste geleistet und mich eigentlich nie hängen lassen. Der Erfahrung nach sollte man nach dem Erscheinen der Version noch ein paar Wochen warten, bis eventuelle grobe Bugs noch gefunden und gefixt wurden. Um die Kubuntu-Community ist es allerdings in der letzten Zeit relativ ruhig geworden. Die Frage ist also, ob man sich hier nochmal auf (mindestens) zwei Jahre einlässt.

KDE Neon

Eine Alternative zu Kubuntu wäre KDE Neon. Es handelt sich hierbei streng genommen nicht um eine Distribution. Neon basiert auf Ubuntu und stellt lediglich ein Repository zur Verfügung, dass immer die aktuellsten KDE-Pakete enthält. Dadurch kann man immer die neuesten Versionen der KDE-Programme und des Plasma-Desktops nutzen. Vorteil hier wäre eine aktive Community und die Nutzung von allen aktuellen Features von KDE. Eine Distribution, in der immer aktuelle Versionen von Software eingespielt werden, birgt aber auch immer das Risiko, dass sich Bugs und Intabilitäten einschleichen.

Solus

Solus ist ein kleiner Geheimtipp. Die Distribution wurde von Grund auf neu zusammengestellt, basiert also auf keiner der bekanten großen Player. Der Standard-Desktop "Budgie" ist sehr ansehnlich und super flott und stabil. Die Distribution ist ein Rolling-Release, es gibt also permanente Updates ohne echte Versionssprünge, es werden lediglich zu bestimmten Entwicklungsständen Snapshots für Installationsmedien erstellt, die dann eine Versionsnummer erhalten. Es gibt eine kleine, aber sehr aktive deutsche Community und die Entwickler rund um Ikey Doherty reagieren sehr schnell auf Anforderungen und Probleme. Hier würde ich eine echte Alternative zu meinem bisherigen Favoriten KDE sehen, obwohl in diesem Jahr auch noch eine Version mit Plasma als Desktop-Umgebung erscheinen soll.

Und so werde ich mir die nächsten Wochen noch ein paar Gedanken machen. Zum Glück drängelt mich ja keiner und mein Kubuntu 16.04 wird ja noch ein paar Jährchen unterstützt. ;-) Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten, was sich distributionstechnisch bei mir so tut. Und wenn jemand noch weitere Distro-Tipps und -Empfehlungen hat, immer her damit.