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Distributions-Erwägungen

Wie man am Titel des Blogposts schon erkennen kann, soll es hier um Linux-Distributionen gehen. Im April wird es mal wieder soweit sein, dass ein Update auf eine neue Linux-Variante auf meinem Hauptrechner ansteht. Bisher werkelt dort ein Kubuntu 16.04 LTS, welches auch noch für weitere drei Jahre Unterstützung und Updates erhält. Warum also wechseln?

Nun, ich nutze Kubuntu jetzt seit der Version 12.04, also seit April 2012. Mein Lieblings-Linuxdesktop ist KDE, weshalb es damals dieser Flavour von Ubuntu wurde. Der erste Plan war damals tatsächlich, die LTS-Variante jeweils die vollen 5 Jahre zu nutzen, um möglichst wenig Arbeit und lange ein stabiles System zu haben. Allerdings stellte sich heraus, dass viele Anwendungen halt innerhalb von zwei Jahren neue Versionen mit neuen Features bekamen, die dann in der alten LTS-Version halt nicht verfügbar waren. Also habe ich dann jeweils in 2014 und 2016 ein Update (keine Neuinstallation) auf die jeweilige neue LTS-Version durchgeführt, was auch immer gut funktionert hat.

Wenn ich diesem Turnus weiter folge, steht also im April diesen Jahres wieder ein Update an und ich habe ein paar Überlegungen angestellt. Zunächst einmal werde ich diesmal kein Update durchführen, sondern eine frische Installation machen. Im Laufe der Jahre hat sich doch einiger Datenmüll in den Verzeichnissen angesammelt und auch die Standardeinstsellungen von KDE und einigen Anwendungen sind wahrscheinlich nicht mehr so State-of-the-Art. Auch überlege ich, ob ich bei Kubuntu bleibe oder mal einen Wechsel zu einer anderen Distribution wage. Und hier kommen die bisherigen Kandidaten.

Kubuntu 18.04

Natürlich ist die neue LTS-Version von Kubuntu ein möglicher Kandidat. Die letzten Jahre hat mir das Ubuntu-Derivat immer gute Dienste geleistet und mich eigentlich nie hängen lassen. Der Erfahrung nach sollte man nach dem Erscheinen der Version noch ein paar Wochen warten, bis eventuelle grobe Bugs noch gefunden und gefixt wurden. Um die Kubuntu-Community ist es allerdings in der letzten Zeit relativ ruhig geworden. Die Frage ist also, ob man sich hier nochmal auf (mindestens) zwei Jahre einlässt.

KDE Neon

Eine Alternative zu Kubuntu wäre KDE Neon. Es handelt sich hierbei streng genommen nicht um eine Distribution. Neon basiert auf Ubuntu und stellt lediglich ein Repository zur Verfügung, dass immer die aktuellsten KDE-Pakete enthält. Dadurch kann man immer die neuesten Versionen der KDE-Programme und des Plasma-Desktops nutzen. Vorteil hier wäre eine aktive Community und die Nutzung von allen aktuellen Features von KDE. Eine Distribution, in der immer aktuelle Versionen von Software eingespielt werden, birgt aber auch immer das Risiko, dass sich Bugs und Intabilitäten einschleichen.

Solus

Solus ist ein kleiner Geheimtipp. Die Distribution wurde von Grund auf neu zusammengestellt, basiert also auf keiner der bekanten großen Player. Der Standard-Desktop "Budgie" ist sehr ansehnlich und super flott und stabil. Die Distribution ist ein Rolling-Release, es gibt also permanente Updates ohne echte Versionssprünge, es werden lediglich zu bestimmten Entwicklungsständen Snapshots für Installationsmedien erstellt, die dann eine Versionsnummer erhalten. Es gibt eine kleine, aber sehr aktive deutsche Community und die Entwickler rund um Ikey Doherty reagieren sehr schnell auf Anforderungen und Probleme. Hier würde ich eine echte Alternative zu meinem bisherigen Favoriten KDE sehen, obwohl in diesem Jahr auch noch eine Version mit Plasma als Desktop-Umgebung erscheinen soll.

Und so werde ich mir die nächsten Wochen noch ein paar Gedanken machen. Zum Glück drängelt mich ja keiner und mein Kubuntu 16.04 wird ja noch ein paar Jährchen unterstützt. ;-) Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten, was sich distributionstechnisch bei mir so tut. Und wenn jemand noch weitere Distro-Tipps und -Empfehlungen hat, immer her damit.

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Kommentare

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Dirk Deimeke am :

Ich habe meine Heimat in Fedora mit KDE gefunden und bin mit der Distribution mehr als zufrieden, es funktioniert alles und es ist sehr aktuell. Vielleicht gibst Du dem auch einmal eine Chance. In den letzten Tagen geht mir allerdings durch den Kopf, Gnome noch einmal eine Chance zu geben. Und, da Tests nicht sehr aussagekräftig sind, würde ich es als Desktop-Umgebung auf meinem Hauptrechner einsetzen und dann ausschliesslich benutzen. Aber so ganz sicher bin ich mir nicht.

Mario Hommel am :

Hallo Dirk, danke für den Tipp, vielleicht schaue ich mir Fedora auch mal an. Mit Gnome bin ich bisher nicht warm geworden. Aus welchen Gründen würdest du denn zu Gnome wechseln?

Dirk Deimeke am :

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum Einen lohnt es sich, von Zeit zu Zeit einmal über den Tellerrand zu schauen, die Desktopumgebungen entwickeln sich ja weiter. Zum Anderen ist es immer noch so, dass Gnome die Default-Desktopumgebung für sehr viele Distributionen ist, auch für Fedora. Weiter ist es so, dass ich nur sehr wenige Features der Desktopumgebung nutze, prinzipiell ist sie nur eine Startrampe für Programme und als Default habe ich immer ein Terminalfenster, Firefox und Thunderbird für E-Mail und Kalender geöffnet. Das kann ich mit allen Umgebungen machen (auch mit Mac OS X oder Windows), warum also nicht einfach einmal eine andere Umgebung testen. An Gnome gefällt mir, dass virtuelle Desktops bei Bedarf erstellt und auch wieder gelöscht werden. Mir gefällt nicht, dass sich so wenig einstellen lässt, auf der anderen Seite, stelle ich auch sehr wenig ein, aber ich würde mich ärgern, wenn ich diese eine Einstellung, die mich nervt, nicht ändern kann. Als letztes ist es so, dass KDE viel viel mehr kann als ich wirklich benutze. Insbesondere nutze ich kaum KDE-Anwendungen.

Sven am :

Das Ubuntu-Basierte Linux Mint mit dem Cinnamon Desktop ist denke ich auch eine Überlegung wert. Ich nutze das OS schon einige Jahre ohne nennenswerte Probleme. Mir gefällt das Gesamtpaket echt ganz gut und es fühlt sich wirklich rund an. Für mich ist Mint klar das bessere Ubuntu und auch die moralischen Grundwerte gefallen mir bei Mint besser. Ich denke auch, dass der Cinnamon Desktop für viele Leute in den meisten Belangen das richtige Maß trifft. Der Desktop sieht gut aus und lässt sich relativ gut anpassen.

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