< Schutz vor Trojanern in Banking-Software | Hilfetext from Hell >

Admins Albtraum: Bring your own device

Seit Jahrzehnten ist es in diversen Benutzerrichtlinien, Sicherheitsleitlinien oder wie es auch immer heißt, verankert:

  • Schließe keine Firmenhardware an private Geräte oder Datennetze an.
  • Nutze keine private Software und Datenträger in der Firma.
  • Schließe keine private Hardware an Firmennetze oder Geräte an.

Damit sind wir Admins immer gut gefahren. Unsere Hardware ist nach unseren Vorstellungen konfiguriert und abgesichert, der User darf nur das tun, was wir ihm erlauben. Wechselmedien dürfen nur sehr restriktiv und von wenigen Benutzern an die Firmen-PCs angeschlossen werden. All das erhöht die Sicherheit und Integrität der firmeneigenen Daten und hilft uns Administratoren, der Herr im eigenen IT-System zu bleiben.

Irgendwann wurde der Ruf nach mobilem Zugriff auf E-Mail, Kalender und andere Daten laut. Mit einem Blackberry Enterprise Server hatte man auch jetzt als Admin die bestmögliche Kontrolle über die (immer noch firmeneigenen) mobilen Geräte, der Admin bestimmte, was auf den Geräten möglich war und was nicht.

Das Private für die Firma

Inzwischen gehört das private Smartphone bei vielen Mitarbeitern zum Alltag und es geistert ein neues Schlagwort durchs Internet und die Führungsetagen: "Bring your own device". Wenn die Mitarbeiter doch sowieso ein Smartphone nutzen, warum sollen sie dann nicht auch noch berufliche E-Mails und andere Daten auf dem Smartphone empfangen und so auch in Ihrer Freizeit für Firmenangelegenheiten erreichbar sein?

Für den Administrator ist das eine große Herausforderung in zweierlei Hinsicht. Zunächst müssen die verschiedenen Geräte technisch in die Firmen-IT eingebunden werden. Bei der Vielfalt der Geräte und Betriebssysteme keine einfache Aufgabe. Dann bleibt noch die Frage nach der Sicherheit. Der Admin hat keinen Einfluss mehr darauf, was der Mitarbeiter mit seinem Smartphone sonst noch anstellt. Das setzt eine gute Planung, Richtlinien und oftmals auch Kompromisse voraus. Eine gute Übersicht gibt der Artikel auf Heise-Mobil: Strategien für den sicheren Firmenzugang mit privaten Handys.

Bedeutung für die Work-Life-Balance

Diese neue Entwicklung hat meiner Meinung nach auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir Arbeit und Privates trennen und im Gleichgewicht halten. Wenn ich mit dem privaten Smartphone auch berufliche Aufgaben erledige, wird die Abgrenzung zwischen privatem und dienstlichem immer schwerer. Das ist für manchen vielleicht sogar erstrebenswert und hilft bei der Umsetzung von neuen Arbeits(zeit)modellen. Es kann aber auch dazu führen, dass das Privatleben zu kurz kommt. Ich bin zumindest froh, dass ich mein dienstliches Blackberry auch mal beiseite legen kann und bei manchen privaten Aktivitäten keine Störung durch dienstliche E-Mails habe.

Wie steht ihr zu dieser Entwicklung? Mich interessieren eure Meinungen, ob ihr nun durch die Administrator- oder die Userbrille schaut, ab damit in die Kommentare.

Trackbacks

Trackback-URL für diesen Eintrag

Dieser Link ist nicht aktiv. Er enthält die Trackback-URI zu diesem Eintrag. Sie können diese URI benutzen, um Ping- und Trackbacks von Ihrem eigenen Blog zu diesem Eintrag zu schicken. Um den Link zu kopieren, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen "Verknüpfung kopieren" im Internet Explorer oder "Linkadresse kopieren" in Mozilla/Firefox.

Hommel-Net Weblog am : Wieviel Smartphones braucht der Admin

"Wieviel Smartphones braucht der Admin" vollständig lesen
Ich mag ja den Winter, weil ich dann eine Jacke anhabe, die genug Taschen für alle Handys hat, die ich so mitnehmen muss/will. Aber Spass beiseite, als (angestellter) Administrator hat man ja meist ein Firmenhandy oder -smartphone, über das man bei Not

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Besim Karadeniz am :

Sehe ich ähnlich negativ, wie du, auch aus beiden Perspektiven. Ein privates Gerät ist ein privates Gerät. Dafür bezahle ich und das ist für meine Unterhaltung gedacht, nicht für den Part meines Lebens, den ich als Arbeitnehmer an meinen Arbeitgeber verkaufe. Sicherheitstechnisch zu realisieren ist das am ehesten mit einer DMZ, in der die privaten Geräte hineingelassen dürfen, diese aber nicht direkt im Firmen-LAN stehen. Halte ich aber persönlich für Nonsens, denn die obige Maßregel, dass Privat eben Privat ist, halte ich für so eminent, dass mir der Gedanke, wie man das sicherheitstechnisch geregelt bekommt, schon allein deswegen aufstößt.

Mario Hommel am :

Die Gründe, die ich von Leuten gehört habe, warum sie ihr privates Phone nutzen wollen sind z.B.: "Ich möchte das System nutzen das ich mag, nicht was mir vom Arbeitgeber diktiert wird", oder "Ich möchte nicht ständig zwei Geräte bei mir tragen." Zur Sicherheit muss man neben dem Zugang natürlich auch beachten, was mit den Daten geschieht, wenn sie auf dem Endgerät angekommen sind. Wie schütze ich z.B. ein sensibles Dokument, das als Anhang in einer Mail geschickt wurde.

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.